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Praxis für Musiktherapie und Coaching

Carsten Rust

Musiktherapie und Psychotherapie

Die Wirkfaktoren von Psychotherapie

A) Therapeutische Beziehung
Die Qualität einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung trägt maßgeblich zur Wirksamkeit einer Psychotherapie bei. Sie beeinflusst stärker als die Unterschiede in der Art der Verwendung von Techniken oder die Unterschiede der einzelnen Therapieschulen das Therapieergebnis. Ein Psychotherapeut, der von seinen PatientInnen als verstehend, akzeptierend, empathisch, warm und unterstützend beschrieben wird, trägt durch diese Eigenschaften zu einem erfolgreichen Verlauf der Therapie bei.

B) Klärung
Unter Klärung versteht man therapeutische Interventionen, die das Verständnis des Klienten und seine Einsicht in bestimmte Verhaltens- und Erlebensweisen förden. Strategien zur Klärung in einer Psychotherapie sind z.B. Psychoedukation [?] oder Deutungen.

C) Bewältigung
Bewältigung bedeutet die Vermittlung von Fertigkeiten, die die KlientInnen befähigen sollen, mit Problemen besser umzugehen.Hier geht es um das Erlernen eines Entspannungsverfahrens wie z.B. Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, von Methoden zur Stressbewältigung wie dem Schaffen eines „Notfallkoffers“ für belastende Situationen, von angemessenen Kommunikationsweisen, von Achsamkeitsübungen oder von Selbstbeobachtung durch Schreiben eines Symptomtagebuchs.

D) Ressourcen
Ressourcen sind die ganz persönlichen Fähigkeiten, Begabungen, Eigenheiten und Motivationen, die die Klientin zu Beginn einer Psychotherapie bereits besitzt. Oft ist der Zugang zu diesen Quellen der Kraft und Energie verschüttet. Die (Wieder-) Entdeckung und Herausarbeitung dieser Ressourcen versetzen die Klientin mit der Zeit in die Lage, Probleme konstruktiver zu bewältigen und zu verarbeiten, Lösungen zu finden und sich zu verändern. Therapeut und Klientin untersuchen gemeinsam, in welchen Situationen ihres Lebens sie schwierige Situationen mit konstruktivem Verhalten bewältigt hat oder wann und wie sie mit Problemen in der Vergangenheit positiv umgegangen ist Die Entdeckung der Ressourcen und ihre Aktivierung hilft der Klientin, Motivation, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Hilfe zur Selbsthilfe und Verantwortung für sich zu entwickeln. Die Klientin lernt durch Ressourcenaktivierung, Ursachen und Grundsituationen für positive Gefühle zu schaffen

E) Problemaktualisierung
Gelernte, aber oft nicht bewusste oder nur teilweise bewusste Erlebens- und Verhaltensweisen (z.B. stetiger Rückzug bei Kritik;Vermeidung von Situationen, die Angst auslösen; unangemessenes aggressives Verhalten) werden in der Psychotherapie aktiviert. Diese Erlebens- und Verhaltensweisen sind geprägt durch individuelle, zwischenmenschliche und biographische Erfahrungen, genetische Faktoren und neurobiologische Reifungsprozesse. Bei der Problemaktualisierung werden oft als unangenehm erlebte Emotionen wie Wut, Hass, Ekel,Eifersucht Schuld, Scham oder Angst aktiviert. Früher für das Überleben des Klienten sinnvolle, aber heute leidvolle Verhaltens- und Erlebenstrategien können in der Therapie in milderer Form erlebt und dann im Laufe der Psychotherapie innerhalb der therapeutischen Beziehung verändert werden. Beispiele der Problemaktualisierung sind z.B. die Reizkonfrontationsverfahren in der Verhaltenstherapie (Flooding, systematische Desensibilisierung) oder die Deutung der Übertragungsbeziehung.

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